Wenn sich ein Ding neben der Musik als roter Faden durch mein Leben gezogen hat, dann mein leidenschaftliches Interesse für Wissenschaft. Eigentlich war dieses immer größer als das für Musik. Und, auch wenn es seltsam klingt, auch weitaus emotionaler.
Und mit Wissenschaft meine ich hauptsächlich Physik. Ich habe schon immer eine immense Hochachtung vor dem Wunder der Welt gehabt und ich brauchte sie auch nie als Schöpfung zu sehen um zu staunen und vor Ehrfurcht vor der Schönheit, Komplexität und zugleich Einfachheit der der Welt innewohnenden Gesetzmäßigkeiten, dem perfekten Ballet aus Harmonie und Diskordanz Mund und Herz weit offen stehen zu lassen.
Vier Dinge aus meiner Kindheit haben wesentlich dazu beigetragen, dass ich die Welt immer voller Wunder empfand und einen Wald bezaubernd fand auch ohne mir vorzustellen, dass dort Elfen hausen: Das offene Herz meiner Mutter, die vielen Wanderungen mit meinem Vater, und zwei Serien.
Zuvorderst ist "Unser Kosmos" zu nennen, eine 13-teilige Serie mit dem genialen Carl Sagan. Leider wurde die Serie für's deutsche Fernsehen von 60 auf 43 Minuten pro Folge gekürzt, dennoch fesselte sie mich immer wieder vor den Fernseher. Ich konnte nicht genug bekommen, und in der Folge verschlang ich tonnenweise Bücher vor allem über den Weltraum, das Sonnensystem. Antrieb war eine unglaubliche, unstillbare Neugier wie die Welt im Inneren funktioniert, was "da draussen" ist, wie es am Anfang der Zeit war und so weiter. In der Folge wurden mir Fragen wichtiger als Antworten, denn sie stehen am Anfang fantastischer Reisen während Antworten, nun ja, das Ende derer sind.
Mit der Zeit wurden die Bücher anspruchsvoller, ich las Hawking, Einstein, Feynman, Fritzsch... Bücher über schwarze Löcher, Quantenelektrodynamik usw. Um hier eine klare Linie zu ziehen - nur die populärwissenschaftlichen Bücher, nicht die mit den tausend Formeln. Ich war zwar intelligent, aber kein Wunderkind. Ich hatte nur soooo viele Fragen, aber kein mathematisches Superhirn.
Deswegen bin ich auch kein hauptberuflicher Physiker geworden. Vor allem weil mir die Ausdauer fehlte um mich erfolgreich durch die höhere Mathematik zu kämpfen, die ein notwendiges Rüstzeug ist. Und weil ich immer alles zu "ästhetisch" gesehen habe, auch und vor allem in der Mathematik. Ich habe sie immer besser intuitiv verstanden, habe ihren Tanz gesehen, ihre Musik gehört, aber sie nie wirklich im Rechnen beherrscht. Ich konnte mir die ganzen Sätze nicht merken, habe aber das filigrane Gespinst nichtlinearer dynamischer Gleichungen bewundert.
Ich schweife ab.
Es gab noch einen zweiten großen und entscheidenden Faktor in "Unser Kosmos", und der führt zum eigentlichen Thema der Blogserie hier zurück - die Musik.
Die Musik zu dieser Serie wurde zum größten Teil vom ollen Griechen Vangelis gemacht, und ist teils wunderschön. Vor allem dieses Leitmotiv hier:
Hier wurde ein wesentlicher Grundstein gelegt für bestimmte Arten von elektronischen Klängen und vor allem Harmonien. Vieles, was ich in den Jahren danach so für mich entdeckte und erforschte, lässt sich auf dieses Leitmotiv zurückführen, das mich im Alter von ca. 13/14 Jahren so unbewusst geprägt hat.
Eine weitere Serie aus der Kindheit, die mich fesselte, tat dies zu einem nicht unwesentlichen Teil wegen des Vorspannes von Udo Jürgens. Ja, Udo Jürgens. Meine Güte, wenn ich das nachverfolge - James Last, Udo Jürgens, Vangelis... .das taugt nicht für eine Metal-Biographie, oder?
Jedenfalls die Serie hieß "Es war einmal der Mensch" und war ganz witzig und unterhaltsam gemacht und versuchte die Geschichte der Menschheit zu umreissen, auch um Zusammenhänge darzustellen, Parallelen und das für Kinder lustig aufbereitet. Aus meiner Sicht auf eine gelungene Art.
Hier der Vorspann:
Ach ja Nachtrag zum letzten Mal: James Last ist eine coole Socke, nicht umsonst taucht er mit "The lonely Shepherd" auch im Soundtrack von Kill Bill Vol.1 auf. Wenn James Last cool genug für mich ist, dann auch für Quentin Tarantino. So.
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